DFB-Pokal: 1.FC Heidenheim 1846 - Bayer 04 Leverkusen

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel

Peter B.: Zuerst einmal Glückwunsch an Frank und den ganzen Verein für einen großen Pokalfight. Wir wussten, was uns hier erwartet, bei Flutlicht und einem fast ausverkauften Haus. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben schnell mit 2:0 geführt. Dann gab es einen Bruch im Spiel, den ich noch nicht ganz verstehen kann. Nach dem Foul an Schnatterer fiel der Anschluss und nach der Pause spielte Heidenheim wie entfesselt. Der 1. FC Heidenheim ist nicht Bayern München, das haben wir heute gesehen. Der späte Ausgleich war glücklich, aber nicht unverdient. Nach einer torlosen Verlängerung, kam was kommen musste. Im Elfmeterschießen kann alles passieren und Heidenheim hatte das bessere Ende auf seiner Seite. Wir sind sehr enttäuscht und müssen uns jetzt voll auf die Aufgaben in der Liga konzentrieren. Dankeschön.

Frank S.: Heute haben wir erlebt, warum der DFB-Pokal so ein verrückter Wettbewerb ist. Dass wir nach 20 Minuten schon 2:0 zurückliegen war natürlich nicht geplant, aber dem Tempo der Leverkusener konnten wir nichts entgegensetzen, bekamen in der Zentrale keinen Zugriff. Nach einer halben Stunde spürten wir, dass Leverkusen weniger macht, weniger zweite Bälle holt und den letzten Schritt nicht mehr konsequent geht. Bender zieht dann am Strafraum das Foul und was Dovedan dann aus dem Freistoß macht ist schlicht sensationell.
In der Pause habe ich die Mannschaft gefragt, ob wir den Kampf trotz der englischen Woche annehmen wollen und selten gab es solch eine einhellige Meinung. Die zweite Halbzeit war dann mit das Beste was ich in über zehn Jahren als Trainer gesehen habe, ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft. Natürlich hatten wir auch Glück als Bellarabi verzieht oder Müller überragend hält, aber der Ausgleich war überfällig und hochverdient. Ein Tor wie es einfach nur Schnatterer schießt.
In der Verlängerung mussten wir dann den Strapazen der letzten Tage Tribut zollen, sind aber dennoch sicher gestanden, auch wenn nach vorne nichts mehr ging. Wir wollten in dieses Elmeterschießen und mit den Zuschauern im Rücken haben wir uns diesen Showdown wirklich erkämpft. Im Mannschaftskreis habe ich dann alle darauf eingeschworen, dass wir in der Voith-Arena mit den Elfmeterschießen noch eine Rechnung offen haben und dass wir heute einfach dran sind. Schnatterer, Dovedan, Thomalla und Theuerkauf haben dann recht sicher verwandelt. Als der Elfmeter von Leon Bailey dann vom Innenpfosten nur die Linie entlang rollte, gab es im Stadion kein Halten mehr. Ich habe sowas noch nie erlebt. Ich war mir dann sicher, dass Niklas Dorsch den letzten Elfer verwandelt, war aber doch ein wenig überrascht, wie abgezockt er Hradecky verladen hat. Wir waren heute alle Teil von etwas ganz Großem. Dankeschön.
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